Produktivität im Homeoffice
Das Arbeiten außerhalb des Büros – ob von unterwegs oder auch von zuhause aus – ist heute gar nicht mehr aus der Arbeitswelt wegzudenken. Freiere Zeiteinteilung, Ruhe und Gemütlichkeit bei der Arbeit sind ausschlaggebend und führen dazu, dass wir eine To Do List nach der anderen abarbeiten können.
Effizienz pur – oder?
Seien wir ehrlich: Wer von zuhause arbeitet weiß ganz genau, wie verlockend all die Haushaltstätigkeiten seien können, die man sonst nie erledigen mag. Wie wichtig alle Whatsapp Nachrichten sind, weshalb sie sofort nach Eingang gelesen werden müssen. Wie gut der eigene Kaffee zuhause plötzlich schmeckt, sodass man gleich 17 Mal am Tag in die Küche geht. Wie unverzichtbar neue LinkedIn-Kontakte sind, weshalb man am besten regelmäßig alle Kontaktvorschläge durchgeht.
Kleinere Ablenkungen wie diese sammeln sich und können auf lange Sicht sehr viel Zeit und vor Allem Konzentration rauben. Insbesondere für Selbstständige ist Zeit jedoch bares Geld, denn oft entspricht Zeitaufwand = Umsatz.
Zeitfresser im Homeoffice
Unangefochtener Zeitfresser-Champion ist und bleibt das Smartphone. Instagram, LinkedIn, Mails und Nachrichten verleiten Homeoffice’ler ständig abrufbereit zu sein.
Auch andere BewohnerInnen im Eigenheim können Zeitfresser sein. Mal schnell den Einkauf planen, über den Ausflug von gestern diskutieren oder mal schnell Kinotickets zusammen kaufen. Selbiges gilt für unnötige Meetings zu Themen, die auch mit kurzen Mails erledigt werden können. Doch die Videocall-Dienstleister – sei es Zoom, Teams oder Skype – machen es Usern sehr leicht, mal schnell durchzurufen und ein Thema 30 Minuten lang zu besprechen.
Die Forschung belegt, dass Menschen nach Ablenkungen solcher Art gut 20 Minuten benötigen, um wieder in den Konzentrationsmodus überzugehen.
Um die eigene Produktivität aktiv zu steigern gibt es jedoch sehr einfache Wege.
Produktiv sein und bleiben
Um die eigene Produktivität zu steigern, ist die eigene Selbstdisziplin zu erhöhen und zu pflegen. No-Go Zeitphasen für das Smartphone, an denen Sie das Gerät im anderen Raum stehen lassen / lautlos stellen oder einfach in die Schublade tun. Ist Ihr Smartphone bzw. Ihre Erreichbarkeit darüber selbst in den Konzentrationsphasen unabdingbar, können verschiedene Apps verwendet werden, die die Nutzung von bspw. Social Media und anderen Unterhaltungsapplikationen intervallweise blockieren. Kindersicherung für Erwachsene, also. Hier ist ganz klar Selbstdisziplin gefragt. Je besser Sie darin sind, desto unkomplizierter werden Ihre Präventionsmaßnahmen.
Die Wissenschaft zeigt, dass längeres Sitzen am Arbeitsplatz nicht nur schlecht für die Rückenmuskulatur, Gelenke und Verdauung ist. Sie kann aufgrund der heruntergefahrenen Durchblutung auch die Konzentrationsfähigkeit beeinflussen. Daher sollten kleinere Bewegungen mehr oder weniger fest und regelmäßig in Ihrem Arbeitsprozess eingebaut sein. So wird der Gang zur Kaffeemaschine oder zum Snackregal sowie der kurze Spaziergang im Arbeitszimmer unterbewusst nicht als „Pause“ deklariert, in der der Fokus abnehmen darf, sondern als Katalysator für Leistungssteigerung.
Pausen richtig setzen
Aber auch Pausen sollten nicht vernachlässigt werden. Diese sollten Studien zufolge möglichst abseits vom eigentlichen Arbeitsplatz sein. Fest eingeplante Zeiten mit kleineren Belohnungen erzielen hierbei den größten Effekt: Frische Luft im eigenen Garten oder Balkon, eine kurze Lesepause mit leichter Unterhaltung oder auch ein kurzer Spaziergang um den Block können wahre Wunder bewirken. Daher sollten Pausen etwas besonderes werden, auf die Sie sich freuen und aus denen Sie viel neue Kraft schöpfen können.
Zurück im Arbeitszimmer angelangt, sollten Sie nicht von Chaos empfangen werden. Halten Sie daher Ihr Arbeitszimmer, sowie den unmittelbaren Arbeitsbereich sauber und geordnet. Der spontane Drang, den Schreibtisch auszumisten, ist sehr tükisch und kann vielen Homeoffice’lern wertvolle Zeit rauben.
Schließlich ist das eigene Wohlbefinden im Homeoffice ein nicht zu
ignorierender Faktor. Denken Sie an Ihren Rücken, wenn Sie Ihren
Bürostuhl anschaffen: ein un-ergonomischer Arbeitsplatz führt oft zu
(ablenkenden) Beschwerden wie Rückenschmerzen und Verspannungen in den
Schultern. Der optimale Arbeitsplatz sollte zudem ausreichend belüftet
und gut beleuchtet sein.
Und zu guter Letzt: Achten Sie auch auf
ausreichendes Trinken und halten Sie am besten gesunde Snacks
greifbereit. Konzentration verbraucht nämlich viel Energie!